Montag, 20. September 2010

Container voll Geschichte(n)
















Auf dem Platz vor der Südtribüne zeugte nur noch ein wenig blaue Farbe vom Spiel gegen den HSV am Vortage, es herrscht wieder die Ruhe nach dem Sturm. Das steinerne Wappen des FC hat die Attacke ebenso unbeschadet überstanden, wie das Containermuseum mit der Ausstellung zum Jahr100, das noch bis zum 31.Oktober zu besichtigen ist.
Im Juli muss in den Containern ein brutales Klima geherrscht haben, im August war ich zu beschäftigt, inzwischen friert man sich den Arsch ab, aber der Besuch lohnt in jedem Fall. Selbst wenn man das Jubiläumsbuch in- und auswendig kennt, die Vereinsgeschichte in den letzten 40 Jahren intensiv verfolgt hat oder sogar dabei war, gibt es hier für Mitglieder, Fans oder auch "nur" Sympathisanten viel zu entdecken, viel zu sehen und zu hören.
Keine Vitrinen voller Pokale, aber die wären auch wesentlich weniger interessant, als die vielen stummen Zeugen der wechselvollen Geschichte dieses kleinen Stadtteilvereins. Einhundert Jahre auf und ab, von schweren Krisen bis zu freudetrunkenen Feiern, von der Gründung der Fußballabteilung, deren Mitglieder man der krankhaften Fusslümmelei bezichtigte, bis zum Aufstieg im Jahrhundertjahr.
St. Pauli unterm Hakenkreuz wird ebenso thematisiert, wie die Pleitejahre und die vielen geplanten Stadien, die sich immer öfter als Luftschlösser entpuppten. Fanstrukturen und -aktivitäten, Streetart, Musik und Magazine, Fanclubs und Fangesänge, USP, Flaggen, Trikots, Fotos, Poster, Pins, das Tagebuch einer Afrikareise von Jens-Peter Box und die Buffer, mit denen Ralf Sievers 1991 den Siegtreffer gegen Bayern München erzielte. Dazu Unmengen an Lesestoff, oft genug so interessant, dass man schnell mal länger in einem Container verweilt und darüber fast die Öffnungszeiten vergisst.

Vergessen hab ich auch, nach dem Skatspiel mit den Spielern der Saison 76/77 zu gucken, aber ich glaube das war nicht ausgestellt. Ich hätte mal fragen sollen, vielleicht bin ich tatsächlich der einzige, der davon noch ein ansehnliches Original besitzt.

Schreibmusik: Alabama 3 - M.O.R.









































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