Dienstag, 5. Juli 2016

Kabel? Was für Kabel?
















Wäre ich doch bloß nach Altona gefahren. Aber eine Straßenparade fotografieren, wenn es alle zehn Minuten schüttet wie aus Eimern? Den inneren Schweinehund gerade noch in einer kurzen Sonnenphase überwunden sitze ich im Auto und fahre auf eine immer dunkler werdende Wand zu, die nach sehr sehr viel Regen aussieht. Also doch zurück und Fußball gucken. Unglücklicherweise entschließe ich mich in dem Augenblick zu wenden, in dem ich mich vor dem großen roten Elektromarkt befinde. Wenn man schon mal hier ist...

..kann man die fünfte Staffel Game of Thrones als BluRay mitnehmen, die kostet hier 3 Euro weniger als bei den Amazonen. Und wenn ich heute Abend schon Schland gegen Italien gucken muss, dann wenigstens mit Sound, diese dünn schnarrenden Quäken in den modernen Flachbildschirmen sind einfach ein Graus. Also Soundbar, unkompliziert, passend, wireless, fertig. Wireless? Jaaa, sagt der Verkäufer, doch schon, aber um die Steckdose käm man halt noch nicht herum. Strom ist nicht das Problem..

Da wäre auch gerade etwas passendes im Angebot, mit einer DVD von der MANNSCHAFT dabei. 54-74-undsoweiter, die großen Erfolge. Hurra! Guck ich mir im Leben nicht an, aber vielleicht freut sich der Fanladen über so etwas. Passt aber preislich und ist von LG wie meine Glotze, das heißt keine weitere Fernbedienung auf dem Tisch. Bestes Argument ever, also Karton geschultert und ab nach Hause. Knapp 190 Euro, auf der STAMP in Altona hätte ich maximal ein paar Münzen für 'ne Kumpir gezahlt, scheiß Wetter.

Das wird wie auf Kommando wieder sonnig, als ich den Karton auspacke, die reinste Verarsche heute. Geht so weiter, denn das erste was mir entgegenrollt sind ein paar Batterien, für die beiliegende Fernbedienung. Muss ich das Ding auch nur einmal benutzen geht der ganze Krempel wieder zurück, das ist mal sicher. Das zweite ist die Kurzanleitung in Googledeutsch: Drahtlos Sound Bar (Tonleiste).
Anleitungen zu den erweiterten Funktionen finden in der Bedienungsanleitung, die sie unter www. readthefuckingmanual. com herunterladen können. Logisch, wer sich eine Tonleiste leistet hat auch Internet. Aber was kann in einer Tonleistenanleitung schon groß stehen, das Teil hat gerade mal drei Knöpfe...

Zum Beispiel, dass der Subwoofer zwar drahtlos kommuniziert, die Tonleiste jedoch nicht. Schließen sie die Sound Bar an das Fernsehgerät über ein optisches Kabel an. Ach was. Warum ist dann keins dabei? Wäre deutlich sinnvoller gewesen als eine DVD über vergangene Glanztaten der Nationalmannschaft, deren abendliche Glanztat gegen Italien ich dafür ohne vernünftigen Ton gucken muss. Auch wenn sich hier im Laufe der Jahre schier unendliche Mengen an Kabeln angesammelt haben und ich so ziemlich Alles mit Allem irgendwie verbinden kann, ein optisches Kabel ist noch nicht darunter.

Damals™ bei den Transistorradios waren die Batterien nie enthalten, aber sie hatten wenigstens eine Antenne.




Kabelfoto: LGs fast kabellose Tonleiste
Kabelbier: Pöhjala Uus Maailm, San Diego Session IPA, 4.7%, Island. Huh!
Kabelmusik: Neko Case, k.d. lang & Laura Veirs - case/lang/veirs




 

4 Kommentare:

  1. du bist immer so unpatriotisch ^^
    wir sind sonntag kurz mal zum gucken hin in die große bergstraße, am samstag war ja nun fussball wirklich wichtiger :p

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    1. Ja, der Patriotismus, der darf jetzt wieder zurück ins Körbchen, husch husch :D
      Wer guckt jetzt das Endspiel? Oder war nur Schland wichtig *fg*

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  2. "Damals™ bei den Transistorradios waren die Batterien nie enthalten, aber sie hatten wenigstens eine Antenne."
    Der treffende Satz zu deinem Nachmittagserlebnis. The best Matra ever - Shaman´s Blues: Jogi Morrison lässt grüssen *ggg*

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    1. Der beste Matra war der Bagheera. Eindeutig! :D
      Obwohl, der Murena war auch ned ganz übel.. *g*

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