Sonntag, 31. Oktober 2010

Tanz auf dem Vulkan
















Den halben Samstag mit Einkauf verdaddelt, den Skatabend verpasst, und für was? Für nix.
Irgendwas kommt immer dazwischen, und wenns ein verstimmter Magen ist. Zum Glück für den Herrn Lafer schon, bevor wir überhaupt angefangen haben in seinem Kochbuch zu lesen, an ihm kann es also nicht gelegen haben.

Die einzige Möglichkeit meine Laune wieder in den grünen Bereich zu bekommen, waren ein paar Stunden mit der Prinzessin auf dem Spielplatz, bei Hamburger Schmuddelwetter besser einer mit Dach, auf jeden Fall einer mit Trampolinen.  Da ist der Indoo in Ahrensburg inzwischen erste Wahl, trotz der exorbitanten Preise für Milchschaum mit Spurenelementen von Kaffee, nächstes mal nehme ich wieder den dunklen Kakao.

Das kindliche Publikum ist dort allerdings recht angenehm, meistens rücksichtsvoll gegenüber den Zwergen und ausgesprochen höflich gegenüber Erwachsenen. Keine Banditen, vallah! Soll nicht überall so sein.

Außerdem gibt es neben Trampolinen, Klettergerüsten und Rutschen auch noch einen schicken Klettervulkan. Irgendwann muss ich der Lütten nur noch beibringen, dass man Hilfsmittel nicht immer links und rechts liegen lassen darf, wenn man nach ganz oben will.
It's a long way to the top if you wanna rock 'n' roll, wusste schon Angus Young.

Schreibmusik: Tosca - Opera

Samstag, 30. Oktober 2010

Lafern mit Hindernissen
















Morgen bin ich mit den Kindern zum gemeinsamen Kochen verabredet, etwas aus ihrem Kochbuch vom Herrn Lafer soll es sein, deswegen nennen sie es lafern. Gestern habe ich schon einmal vorsichtshalber nach einem Einkaufszettel gefragt, aber das wäre nicht nötig, wird erledigt. Gestern jedenfalls, heute Mittag sah das schon wieder anders aus.
Ich hatte die Wahl zwischen Hähnchen, gerührt(?) auf asiatische Art und Scholle an Knoblauchnudeln mit Paprikaschaum. Wenigstens war ich so clever und habe mir die Zutaten für beide Rezepte aufgeschrieben, was sich noch als bitter nötig erweisen sollte.

Direkt vor dem Eingang von Famila stand ein Marktwagen mit Fisch, Schollenfilet 16.90 das Kilo im Angebot, kommt ja wie gerufen denk ich, also erst mal den Rest besorgen. Eindeutig die falsche Entscheidung, denn als ich eine Stunde später aus dem überfüllten Laden raus bin, hat der Fischwagen seinen Platz verlassen.
Als nächstes also zu meinem Fischhändler. Ich kauf da zwar seit Jahren, aber die Öffnungszeiten habe ich immer noch nicht im Kopf, die Rollladen gehen gerade runter, die Auslage ist gähnend leer.

Bleibt die Alternative mit dem Gockel, dem gerührten. Bei Famila gibts nur Hähnchenfilet von Wiesenhof, da ich die gerade boykottiere fahre ich zu Aldi, obwohl es den Hühnern da wahrscheinlich auch nicht besser ergangen ist. Angesichts der einzigen geöffneten Kasse und der Schlange durch den halben Laden verlasse ich Aldi sofort wieder um doch zu Famila zurück zu fahren, Aldi hat sowieso weder Lauch noch Ananas.
Inzwischen läuft Bundesliga im Radio, aber das Bedienteil liegt zuhause, sowas nimmt man ja nicht mit, nur weil man mal eine Stunde einkaufen geht.

Famila hat alles, was ich für das gerührte Hähnchen brauche, außer Lauch. Der fällt mir auch erst wieder ein als ich zuhause bin und alles auspacke. Da dieses Gericht ohnehin schon merkwürdig wenige Zutaten beinhaltet, erscheint es mir als keine gute Idee einfach darauf zu verzichten. Eigentlich sollte ich jetzt in einer Bahn sitzen, um irgendwo in die Walachei  zu fahren, denn eigentlich ist heute Skatabend. Stattdessen sitze ich im Auto um bei Rewe Lauch zu holen.
Den gibt es reichlich, denn Lauch ist gerade im Angebot. Wenigstens etwas.

Jetzt hoffe ich nur, dass sich der ganze Aufwand lohnt Herr Lafer, wenn ich dafür sogar einen Skatabend sausen lassen muss. Was nicht mal notwendig gewesen wäre, denn Scholle bekommt man ja auch Sonntags auf dem Fischmarkt, aber dieser Gedanke kommt mit natürlich jetzt erst, wo ich das hier schreibe.

Es gibt Tage, da ist er erste Schritt aus der Haustür schon ein Fehler.

Schreibmusik: Bob Brozman, John McSherry & Dónal O'Connor - Six Days In Down

Freitag, 29. Oktober 2010

Aus! Aus! Das Konzert ist aus...
















verkauft! Verdammte Hacke, die letzten Jahre war nicht ein Konzert in der Fabrik ausverkauft das ich sehen wollte, selbst bei Little Feat gab es noch Karten an der Abendkasse. Dass ausgerechnet die 70er Jahre Jazzrocker von Colosseum für ein volles Haus sorgen, habe ich wahrlich nicht für möglich gehalten. Dabei hätte es mich schon stutzig machen müssen, dass Leute durch die halbe Republik reisen um die zu sehen, nicht zuletzt haben Hiseman, Greenslade, Farlowe und Co. sich einen extrem guten Ruf  erspielt in den letzten Jahren und das Livealbum von Colosseum ist wohl eines der stärksten der Rockgeschichte. Lässt man das alles außer Acht, steht man am Ende ziemlich dumm und kartenlos herum.

Damit war ich aber nicht alleine, darauf deutete jedenfalls die lange Schlange an der Abendkasse hin. Trotz des unübersehbaren Schildes standen gut 20 Menschen geduldig wartend davor an, vielleicht auch nur um die spannende  "Ich habe doch telefonisch  reserviert"  Diskussion zu verfolgen, die dort langsam einem Höhepunkt zustrebte. Der alte Trick, wenn es denn einer war, fruchtete allerdings nicht, dem Mann an der Kasse war keine letzte Karte zu entlocken.

Wenigstens bemerkte ich rechtzeitig das Plakat von Mari Boine, die am nächsten Samstag in der Fabrik zu Gast ist, und hab nicht völlig umsonst an der Schlange angestanden. So spar ich mir am nächsten Wochenende auch die lustigen Pappnasen mit ihrem "Kaade zu verkaufään, hiä gibs noch Kaaaden. Nää hehe warn Scherz Alder". 
Was ham wir gelacht.

Schreibmusik: Colosseum - Live

Montag, 25. Oktober 2010

Nomen est omen
















Ein aussagekräftiger Name, der auch noch zur Berufswahl passt wie die Faust aufs Auge, kann sicherlich manchmal hilfreich sein. Oder das Gegenteil bewirken, aber um das herauszufinden müsste man vielleicht eine Studie durchführen, immerhin gibt es den Autoverleiher Wucherpfennig in Hamburg schon seit ewigen Zeiten, trotz des nicht gerade Dumpingpreise versprechenden Namens.
Herr Nottrott kann sich jedenfalls glücklich schätzen, ein viertes t im Namen zu führen, denn "no trott" ist wahrscheinlich nicht gerade das, was sich seine Kunden von ihm versprechen.

Schreibmusik: Crisscross auf Radio DBWG

Samstag, 23. Oktober 2010

Zehn Jahre Computerleben, alles für die Tonne
















Bei Computern bin ich echt ein Messi, muss man so mal ganz nüchtern und sachlich feststellen. Bis jetzt. Heute habe ich mich endlich mal wieder aufgerafft.
Nicht etwa aus Platzmangel, eher weil es mich immer öfter genervt hat, das richtige Kabel in dem ganzen Wust zu suchen. Ich habe sowieso keinen Streamer mehr, die Wahrscheinlichkeit, dass auf den 25 Bändern überhaupt noch Daten drauf sind, oder dass ich ein 12 Jahre altes Sicherheitsbackup für irgend etwas benötige, geich Null. Die zwei vollen Tintenpatronen für meine alten Drucker will keiner mehr haben, die TV Karte der ersten Generation mit der Installationsanleitung für Windows 95 hab ich seit 10 Jahren nicht mehr eingebaut, alte Netzwerkkarten und BNC Kabel braucht kein Mensch, und dass es für die Soundblaster AWE32 mit voller Baulänge noch Interessenten gibt glaube ich nicht. Dabei war das mal ein ganz edles Stück, vor ewigen Zeiten.

Dass ich sogar noch 30 Disketten mit einem Backup meines Amiga 2000 gefunden habe war zwar sehr überraschend, erinnert mich aber nur daran, dass ich den mal aufschrauben muss, die Batterien auf dem Mainboard sollen inzwischen dazu neigen auszulaufen. Besser wäre es, die Kiste ganz selbstlos irgend einem Computermuseum vermachen, da würde sie noch einen Sinn erfüllen, eigentlich hat das Ding etwas anderes verdient als hier im Schrank zu verstauben. Diese sündhaft teure Daddelmaschine aus dem High End Bereich, die knapp zwei Jahre lang allen PCs in Leistung und Grafik überlegen war, bis dann die ersten VGA Karten auftauchten.

Mit denen kann ich handeln, theoretisch, denn es wird sich keiner finden zum verhandeln. Alles mal das Nonplusultra gewesen im Grafikbereich, schließlich war ich mal Hardcoregamer. Jede Menge 3Dfx, von der Voodoo2 bis zur Rage irgendwas, Elsa Winner Pro, sogar irgend ein relativ neues Modell mit Kühlrippen, keine Ahnung was das war. Wenn es nicht in einem der Rechner war, dann ist es so unwichtig wie die zwei Hände voll Speichermodule die ich ebenfalls entsorgt habe.
Dazu fielen etliche Kilo Altpapier an, Anleitungen von Software, die ich seit 10 Jahren nicht mehr benutze oder nie benutzt habe, Rechnungen die belegen, dass eine 10 GB Platte mal 309 DM gekostet hat, die 80 GB zwei Jahre später mit 319 DM auch nicht wesentlich mehr.
Für meinen ersten Router habe ich sage und schreibe 380 DM bezahlt, Puffgänger latzen für ihr Hobby wahrscheinlich auch nicht mehr als Computernerds. Wenn ich dran denke, dass ich so eine Aktion vor 10 Jahren schon einmal durchgeführt habe, dann wird mir ganz anders. Da haben 20 MB Platten noch 1000 Märker gekostet, ich hätte mich damals für ein Eigenheim entscheiden sollen.

Jetzt stehen hier zwei volle Kartons, der eine geht morgen in den Papiercontainer, der andere nächstes Wochenende auf den Schrottplatz.
Unsicher bin ich noch bei dem Stapel an Festplatten, selbst die 10 GB Platte wird wohl heute keinen Liebhaber mehr finden, aber immerhin könnten sich persönliche Daten darauf befinden, wenn die noch laufen sollte. Bei der 50 MB SCSI Platte aus dem Amiga habe ich da weniger Bedenken.

Endlich die Gelegenheit etwas zu tun, was ich immer schon machen wollte. Ich werde die aufschrauben, mal gucken ob sich die Platten sauber ausbauen lassen, da könnte man ein schickes Gigabytemobile draus basteln.

Das Terabytemobile bastel ich dann in 10 Jahren, wenn Petabytechips für die RAM Ports endlich diese lahmen Scheiben als Speichermedium abgelöst haben. So etwas dürfte dann ungefähr 150 Euro kosten, denn wenn ich die Preise für maximal erhältliche Festplattengrößen richtig im Kopf habe, dann ist das in den letzten 10 Jahren relativ konstant geblieben.


Schreibmusik: The Byrds - Younger Than Yesterday

Freitag, 22. Oktober 2010

Maximale Kalorienversorgung
















Im Umkreis weniger Kilometer befinden sich hier mindestens 20 Bäckereien und Konditoreien, der eine hat ganz anständiges Brot im Sortiment, der andere vernünftige Brötchen. Bei Kuchen und Torten halte ich mich eher zurück, wenn so etwas tatsächlich einmal auf dem Programm steht, dann kaufe ich entweder im Himmel ein, oder fahre in die Paul-Roosen-Straße, wo es den wahrscheinlich besten Cheesecake der Welt gibt. Weit fahren muss ich in jedem Fall, ist aber nicht weiter schlimm, denn meine Sucht nach Gebäck oder Torte hält sich in engen Grenzen, mit einer Ausnahme.
Was hier in unmittelbarer Nähe fehlt ist eine Pastelaria, es ist einfach kein Zustand, wenn man in die Stadt fahren muss um sich mal ein paar Pastéis de Nata zu gönnen. Bevor man also daran denkt, Computerspezialisten aus Indien oder Ingenieure aus Pakistan ins Land zu holen, sollte man mehr Pasteleros  aus Portugal einwandern lassen. 
Heute konnte ich endlich die viel gerühmten Natas aus dem Transmontana in der Davidstraße erstehen, die in Optik und Geschmack den Natas aus dem Café Galao in Winterhude ähneln wie eineiige Zwillinge, wahrscheinlich haben sie auch die gleichen Eltern den gleichen Bäcker. Diese Feststellung erleichtert auf jeden Fall den nächsten Einkauf.

Schreibmusik: Beth Hart - My California

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Walking in Memphis
















Über diese unscheinbare Mauer an einer unscheinbaren Straße muss einmal Bruce Springsteen geklettert sein, um den Gärtner nach der Anwesenheit des Hausherren zu fragen, bevor er von den Sicherheitskräften rausgeschmissen wurde. Elvis war nicht da und Springsteen noch nicht bekannt genug für solche Aktionen, denn hinter dieser Mauer befindet sich Graceland Mansion, das ehemalige Refugium des ehemaligen King of Rock'n Roll.
Heute kommt man da wesentlich einfacher rein, solange man bereit ist einen kleinen Obolus zu bezahlen, aber ich befinde mich nur virtuell in Memphis, mit Google Street View.
Vorher war ich auch schon in Asheville, North Carolina (frag mich keiner warum) und in New York, bin in London am Buckingham Palast und der Tower Bridge vorbeiflaniert, habe mir die ehemalige Bude eines Freundes in Rio de Janeiro angesehen und ein paar nette Bikiniträgerinnen an der Copacabana, nur einen virtuellen Steinwurf entfernt. Melbourne hat ganz nette Ecken und den Mississippi in St.Louis kann man leider nicht sehen, der Deich ist zu hoch. Nebenbei hab ich festgestellt, dass die Straßen in New Orleans in einem ähnlich schlechten Zustand sind wie die Straßen in Hamburg, obwohl wir hier keine Katrina hatten, nur einen strengen Winter.

Bei der Paranoia in Deutschland (die vor allem von Leuten forciert wird, die sich wahrscheinlich keine zwei Minuten mit Street View beschäftigt haben) frage ich mich, was irgendwann von Städten wie Hamburg oder Köln zu sehen sein wird. Auf Sylt stehen wahrscheinlich keine Häuser mehr, oder nur noch die wenigen der Einheimischen, in den Nebenstraßen der Elbchaussee  verschwinden die Hütten von C-Klasse Promis in schwarzen Löchern, vor lauter Angst Streetviewer könnten ihre letzten Kopulationsversuche im Garten beobachten. Dass es sich um eine Momentaufnahme handelt, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung schon Monate alt ist, spielt überhaupt keine Rolle. Auch nicht, dass man zwar über, aber keineswegs durch Hecken und Mauern sehen kann, schon gar nicht in Schlafzimmer. Ich bin allerdings auch nicht Voyeur genug um nach offenen Schlafzimmerfenstern zu suchen, das könnte unter Umständen Jahre dauern. 

Street View taugt einfach nicht, um jemanden auszuspähen. Wenn ich etwas über Sky du Mont wissen will, finde ich in der letzten Homestory der BILD wahrscheinlich mehr Material, aber wer will schon etwas wissen über Sky du Mont. 
Für sehr viel wahrscheinlicher halte ich es, dass in Memphis irgendwann mal jemand sitzt, der virtuell um die Alster laufen oder einen gefahrlosen Kiezbummel machen möchte. Der kennt zwar Sky du Mont nicht, aber wird sich sehr wundern über die crazy Germans mit ihren vielen schwarzen Löchern.
Ganz sicher wird es auch zwei bis drei Spacken auf dieser Welt geben, die so kreuzdämlich sind, dass sie einen Bruch mit Street View planen. Aber bei soviel Dummheit würde ich mir um mein Eigentum keine großen Sorgen machen, die planen den Fluchtweg dann wahrscheinlich auch damit.

Schreibmusik: Elvis Presley - The Complete Sun Sessions

Dienstag, 19. Oktober 2010

Innen und ausen put
















Damit der Mann vom TÜV beim nächsten Termin gleich weiß, wo er überall nachsehen muss.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Außer Spesen nichts gewesen
















Wenn die Sonne scheint, mache es gleich. Den Satz muss ich mir langsam auf den Arm tätowieren, sonst merk ichs nicht mehr. Nicht erst zum Bäcker um Brötchen zu holen, nicht erst 2 Stunden Kaffee trinken, Mails beantworten und ähnliches. Denn irgendwann ist die Sonne weg.
Als ich heute morgen die Augen aufschlug und den wolkenlosen Himmel sah, war mir klar das der neue Rechner heute noch nicht dran ist. Mir fehlen ohnehin noch ein paar Fotos von Othmarschen, am besten von der Elbe aus gesehen, also auf zu den Landungsbrücken und die Fähre besteigen, zwei bis drei mal die Strecke abfahren mit einer 5 Euro Tageskarte und die Fotos sind im Kasten.
Haste gedacht. Parkplatz an den Landungsbrücken? Fehlanzeige. Also auf zum Fischmarktanleger. Voll wie zum Hafengeburtstag, wo kommen all die Leute her? Der Fischmarkt ist seit Stunden zu Ende.
Inzwischen bin ich leicht genervt und beschließe nach Teufelsbrück zu fahren, obwohl von strahlend blauem Himmel inzwischen nicht mehr viel zu sehen ist. Beim Anblick einer ziemlich dunklen Wolkenfront beginnt Jimmy Cliff fortan in meinem Kopf an zu singen, mit leicht verändertem Text. I can't see clearly now, the rain will come.
Auf der Elbchaussee erst Kaugummiverkehr, dann Blaulicht, Sirene und Stillstand. Wie gut, dass ich mich auskenne, der Stau wird locker umfahren, seltsamerweise von mir ganz alleine, der Rest kommt wahrscheinlich aus Pinneberg.
Am Anleger Teufelsbrück fällt mir dafür zu spät ein, dass die Fähre von hier aus nicht nach Altona fährt, nur auf die andere Seite nach Finkenwerder. Natürlich nachdem ich 5.40 Euro in die Karte investiert habe. Also beschließe ich, wenigstens einmal hin und zurück zu fahren, immerhin ist die Sonne noch nicht untergegangen. Nach 30 Minuten kommt die endlich, als wir weitere 30 Minuten später in Finkenwerder wieder ablegen, öttelt die Fähre aus Altona um die Ecke. Hätte ich gewusst, dass ich da keine halbe Stunde drauf warten muss, wäre das eine Überlegung gewesen, jetzt nicht mehr.
Immerhin hat es doch nicht geregnet und zwei bis drei brauchbare Fotos sind dabei entstanden, neben der etwa zehnfachen Anzahl an brauchbaren Motiven mit Möwen, aber das war eigentlich nicht der Plan.

Schreibmusik:  Mothers Of Invention - Freak Out!


Samstag, 16. Oktober 2010

Schreckliche neue Fenster
















Es hilft ja alles nichts, nach 7 Jahren mit meinem alten Athlon gehört der langsam zum alten Eisen, selbst mein Netbook ist schneller, es musste etwas aktuelleres her. Nach drei Tagen hab ich es wenigstens schon einmal geschafft die neue Kiste an ihren vorläufigen Platz zu stellen, Tastatur, Maus, Strom und Monitor anzustöpseln und den ersten Schock beim Anblick von Windows 7 Ultimate zu verdauen, das aktuellste Windows, so aktuell war ich noch nie, hab ich doch gerade erst den Umstieg von 2K auf XP verdauen müssen.
Wenn ich mir das grauenhaft unaufgeräumte Startmenü und den überflüssigen bunten Schnickschnack angucke hab ich so das Gefühl, es wird noch ein wenig dauern bis ich den Rechner als Produktivsystem nutzen kann. Der große Nachteil von Windows ist ja, dass man erst einmal stundenlang aufräumen und den ganzen unwichtigen Kram abschalten oder löschen muss. Bevor man halbwegs vernünftig damit arbeiten kann, müssen noch Standards installiert werden wie Firefox, Total Commander und ein vernünftiger Virenscanner. 
Kann man den Rechner dann endlich booten, ohne beim dann folgenden Anblick von jähem Kopfschmerz befallen zu werden, kann man daran denken, die restlichen 50 bis 60 Programme zu installieren die man laufend benötigt, ganz zum Schluss muss man dann nur noch Daten abgleichen.
Eine nervtötend lange Liste, an deren Abarbeitung ich heute schon gescheitert bin, weil ich bei Muttern erst einmal eine neue Telefonanlage und eine Espressomaschine installieren musste. Eine Aufgabe, die ich freiwillig und freudig selber angeboten habe, weil so ziemlich alles angenehmer ist als ein anständiges Windows einzurichten. Telefonanlagen und Kaffeemaschinen nerven einen selten mit bunten neuen Features, die kein Mensch braucht und auch keiner bestellt hat.
Wenn ich in dem Tempo so weitermache wird es bis Weihnachten dauern, bevor die beiden Kisten endlich ihre Plätze wechseln können.
 
Bevor die Linuxfraktion triumphierend ihre Sprüche ablässt, jaaaa, ich weiß es, Linux ist wesentlich angenehmer zu installieren. Aber ich kann, wenn ich fertig bin, auch wieder ein paar Jahre vernünftig damit arbeiten, während ihr wieder alle paar Monate eine neue Distribution installieren werdet.  

Schreibmusik: Alejandro Escovedo -  Street Songs Of Love

Freitag, 15. Oktober 2010

Frühstücken wie Gott in...
















Portugal natürlich, wo sonst? Mein portugiesisches Jahr ist schließlich noch nicht rum, nur bin ich bisher daran gescheitert den Urlaub noch einmal sensorisch Revue passieren zu lassen. Was in Hamburg eigentlich lächerlich einfach sein sollte, falls man nicht auf falsche Fährten gelockt wird, wenn man ein Café sucht das Tosta Mista anbietet.
Ich hab mich erst kürzlich an meinen Sandwichtoaster erinnert und gedacht, das kannste dir ja auch locker selber machen, hab danach aber beschlossen das Ding jetzt doch zu verschenken, das wird so nichts. Falscher Käse, falscher Schinken, falscher Toast und falsches Gerät. Bis ich da die richtigen Einstellungen und Zutaten gefunden habe mag ich das Zeugs nicht mehr.
In Winterhude hab ich endlich, dank Google, das Café Galao gefunden, in dem es selbstverständlich nicht nur das für die Namensgebung  verantwortliche Getränk gibt, sondern auch ziemlich leckere Natas und - Tosta Mista. Frisch und heiß aus dem Kontaktgrill, so wie er sein muss.
Da der Laden auch noch recht gemütlich ist, die Zeitungen aktuell und die Bedienung äußerst nett, steht das Cafè Galao ab sofort auf meiner Liste der guten Frühstücksmöglichkeiten, braucht man ja doch immer mal wieder, gerade wenn man Besuch hat und der Kühlschrank leer ist.

Schreibmusik: Ron Wood - Slide On This

Dienstag, 12. Oktober 2010

Wasser macht wacher
















Ob man in Stuttgart nach den blutigen Vorfällen darüber lachen könnte wage ich zu bezweifeln, in der Schanze zählen Wasserwerfer aber inzwischen fast zum Inventar. Genau wie die braune Brause mit vielviel Koffein.
Die nötige Ausrüstung vorausgesetzt verlieren auch Wasserwerfer ihren Schrecken, aber irgendwie kriege ich einen schwarzen Block und eine Stadt wie Stuttgart nicht zusammen, das sind da unten doch alles eher Häuslebauer als Häuslebesetzer.
Andererseits, wenn der Mappus so weitermacht...

Sonntag, 10. Oktober 2010

UFOs im Jenischpark
















Bei diesem Wetter kann man geradezu froh sein, hat man eine Frühaufsteherin neben sich liegen. Zuhause hätte ich den halben Tag sicher verpennt, was bei strahlendem Sonnenschein eine echte Schande gewesen wäre. Ich hab mich auch heute mit guten Ideen eher zurückgehalten, obwohl, Natas zum Frühstück wären Klasse gewesen, aber man soll den Bogen  nicht überspannen. Also schön brav per pedes die Brötchen organisiert und anschließend in die Natur. Fahren selbstverständlich, denn am Anleger Teufelsbrück kenne ich einen Parkplatz, was die Holde natürlich nicht davon abgehalten hat, mich anschließend noch eine Stunde durch den Jenischpark zu scheuchen.
Auf der großen Wiese vor dem Jenisch-Haus hätte man schön in der Sonne ein wenig chillen können, leider waren die wenigen Holzsessel alle belegt, der Rest der zahlreichen Sonnenanbeter hatte sich Decken oder Campingstühle mitgebracht. Schon das zweite mal in diesem Jahr, dass ich dran erinnert werde unbedingt zwei bequeme und leichte Campingklappstühle zu kaufen. Mit Getränkehalter. Möglichst noch, bevor es wieder Heimspielkarten gibt.

Dann hätte ich mich hingesetzt, mir ein Astra aufgemacht und den beiden Jungs mit ihren abenteuerlich anmutenden Fluggeräten noch ein wenig zugesehen. Ich kenne einen Bastelfreak, wenn der gesehen hätte, aus welchen Teilen man äußerst flugtaugliches Gerät herstellen kann, der würde sofort sein nächstes Projekt starten. Die Dinger gingen schon richtig ab mit ihren 6 Rotoren, gute Beschleunigung und anscheinend sehr gute Flugeigenschaften, sah jedenfalls alles sehr einfach aus, auch die schnellen Kurven. Bei meinem Talent für solche Gerätschaften hätte ich mit so einem Teil zielsicher den nächsten Baum anvisiert, deswegen ist so ein Spielzeug nichts für mich, selbst wenn es da einen Bausatz gäbe. Ich hab ja schon nicht genug Talent so etwas zusammenzudengeln.
Reizen würds mich schon ganz gewaltig, aber Campingklappstühle für den Kofferraum sind wichtiger. Immerhin gab es am Elbufer noch ein paar freie Bänke und irgendwo bekommt man ja auch immer ein Bier her.

Schreibmusik: Blasted Mechanism - The Atom Bride Theme (Remix) By Ragmanam Saturnia auf DBWG Radio mit xs4all.

Samstag, 9. Oktober 2010

Lauter gute Ideen
















Meinen neuen Rechner wollte ich abholen, Software installieren, schon mal alles zum laufen bringen, nebenbei mal die Schubladen und Schrankfächer mit den uralten Hardwareresten entrümpeln. Extra Kartons mitgenommen aus der Firma, nur um zuhause festzustellen, dass ich das schon einmal vorgehabt haben muss. Oder etwas ähnliches, auf jeden Fall hab ich jetzt genug Kartons für einen kleinen Umzug.
Freitag hab ich dann gedacht, lass es mal ruhig angehen, für den Rechner ist auch Samstag genug Zeit, schließlich hab ich ja ein funktionierendes Gerät, wenn auch das inzwischen etwas lahmt, aber man soll sich ja auch ein wenig erholen. Erste gute Idee.

Prokrastination? Ja. Was'n Glück aber auch. Heute klingelt um 8 das Telefon, die Herzdame ist dran, sie ist in Stuttgart und wäre um 11:00 am Flughafen. Na gut, eine Stunde wach werden, eine Stunde frühstücken und dann zum Flughafen fahren. Oder noch zwei Stunden schlafen, dann zum Flughafen und danach gucken, ob es in irgendeiner Seitenstraße der Borselstraße einen kleinen Stehportugiesen gibt, wo man Tosta Mista zum Frühstück bekommt. Guuuute Idee.

Mein Herzblatt ist Flugzeugfraßverweigerer, denn "wenn ich das esse, dann werde ich krank, wenn ich krank bin verdiene ich kein Geld", so einfach ist das. Bei Tosta Mista aber vertraut sie mir, auch wenn sie davon nur Fotos kennt. Außerdem gibt es bei Portugiesen immer Fisch, da muss ich nicht lange Überzeugungsarbeit leisten. Dementsprechend ausgehungert fahren wir beide durch Altona, die Borselstraße hoch und runter, die Gaußstraße, die Völckersstraße, die Planckstraße, mehr Seitenstraßen hat die Borsel nicht. Kein Portugiese weit und breit, auch kein kleiner Stehportugiese.
"Du hast gesagt hier ist ein Portugiese, jetzt hab ich Appetit auf Fisch. Jetzt WILL ICH Fisch." Jadoch, nein ich hab nur gelesen das hier einer sein soll. Gute Güte. Die Frau ist anstrengend wenn sie Hunger hat. Ich kann Hunger schon mal 12 Stunden ignorieren, Madame nicht. Es wird Zeit für eine neue gute Idee.

Also Gepäck wegbringen und dann irgendwo an die Elbe, Fisch essen. Zu Fuß, weil das Wetter grad rockt. Blauer Himmel, Sonne, keine einzige Wolke. Könnte man sogar draußen sitzen. Hört sich an wie eine gute Idee.
Wenn ich geahnt hätte, dass wir in der Elbkate landen, dann wäre ich gefahren, wenigstens eine Teilstrecke, irgendwo finde ich immer einen Parkplatz. Bei dem Wetter war der Laden natürlich brechend voll, die Lage direkt am Elbufer ist unschlagbar, das Essen eher nicht.
Madame hatte ihren Fisch, und ich die gute Idee, man müsste unbedingt Natas besorgen, so als exquisiten Nachtisch zum eher mittelprächtigen Seelachs. Nach langem Palaver über Vor- und Nachteile ließ sie sich dann erweichen noch einmal in die Schanze zu fahren, wo es in 10 Kilometer Umkreis um das Transmontana am Schulterblatt keinen Parkplatz gab, dann zum Kiez, wo es in 10 Kilometer Umkreis um das Transmontana in der Davidstraße keinen Parkplatz gab.

Es ist Samstag du Idiot. Und selbst wenn du einen Parkplatz findest, die Wahrscheinlichkeit, dass da um 19 Uhr noch eine einzige Pastel de Nata rumliegt. Was ist überhaupt so toll an dem Zeugs...
Der Parkplatz vor der Haustür ist natürlich auch weg. Wenn man da schon mal einen hat. Hab ichs nicht gleich gesagt...

Ich hatte schon Beziehungen, da musste ich mir so etwas anhören. Aber mein Herzblatt hat nichts gesagt, nur dauernd gegrinst hat sie. Und dafür liebe ich sie.
Unter anderem :)

Scheibmusik: Furchtbares Zeugs aus der russischen Schlagerparade oder so etwas, aber zeig mir eine eine Frau die in wirklich allen Belangen perfekt ist *g*

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Die Ersten werden die Letzten sein
















Man kennt das ja, die kürzeste Schlange an der Kasse im Supermarkt ist nicht unbedingt ein Indiz für schnellen Einkauf, aber wenn vier relativ gut gefüllte Einkaufswagen schneller abgefertigt werden als zwei lächerliche Warenkörbe, dann ist mir das schon ein Bibelzitat wert.
Das Szenario:
Zwei Kassen sind geöffnet, an Kasse 1 stehen drei Kunden mit Einkaufswagen, an Kasse 2 stehen zwei ältere Herrschaften mit kleinen Einkaufskörben. An welche Schlange stelle ich mich an? Richtig, an die falsche natürlich.
 
Kunde 1 war nicht einverstanden mit dem Preis für seine Melone, schließlich war die gerade im Angebot. Ein streng prüfender Blick über die Lesebrille ergab wohl ein positives Ergebnis, der Kunde war ernstzunehmen.
Kassiererin zur Kollegin an der anderen Kasse, der mit den (noch) drei Wagen in der Schlange: "Frau Schmihiiidt, was kost die Cantaluupmeloneee?"
Kollegin: "Einsnoinunnoinzich". Triumphierender Blick zum Kunden, der ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken, schließlich stand in der Zeitung was von Einsneunundvierzig. Dumm nur, dass die Zeitung gerade nicht verfügbar war.
Drrrriiiiing. Chef rufen. Chef lässt auf sich warten, währenddessen wird an der anderen Kasse der erste Wagen abgefertigt.
Drrrriiiiing. Chef kommt endlich, ist sich aber auch nicht sicher und besorgt den aktuellen Angebotsprospekt, während Wagen 2 an der anderen Kasse schon bearbeitet wird. Tatsächlich kosten Cantaloupe Melonen diese Woche nur 1.49 Euro.
"Frau Schmihiiidt, hast Du den Stornoschlüssel?" Die Kollegin kann auch da behilflich sein, die teure Frucht wird ausgebucht und die 1.99 durch den Angebotspreis ersetzt, während Frau Schmidt ihren zweiten Kunden abkassiert.

Kundin 2 hatte zwei Flaschen Sahneersatzstoff von Rama, die natürlich einzeln über den Scanner gezogen wurden und damit nicht der Preisvorstellung von Kundin 2 entsprachen. "Die sind diese Woche aber im Angebot."
Das war gleichzeitig das Stichwort für die inzwischen hinter mir wartende Dame, ihren Wagen an die andere Kasse zu stellen, was meine gerade aufkeimende ähnliche Überlegung schlagartig zunichte machte.
Ein weiterer prüfender Blick über den Brillenrand, auch diese Kundin bestand den Charaktertest. Der Prospekt wurde abermals bemüht, während Frau Schmidt Wagen drei an der anderen Kasse abkassierte.
"Im Angebot sind die, aber nur im Doppelpack." Die Kassiererin zeigt auf das Bild einer Doppelpackung Cremefine im Pappträger. Das Argument, zwei einzelne Flaschen dieses Produktes wären ja auch ein Doppelpack, schien zwar auf den ersten Blick einleuchtend, "aber die ham einen anneren Barcode. Deswegen ham die auch einen anneren Preis."
Wer hätte es gedacht.
Drrrriiiiing. Der Chef muss es wieder richten, während die Waren der vor kurzem noch hinter mir stehenden Dame über den Scanner von Kasse 1 wandern. Da sie mir ihren Rücken zuwendet kann ich ihren Gesichtsausdruck nicht sehen, aber weniger als ein zufriedenes Lächeln wäre enttäuschend. Als sie bezahlt werde ich dann abgelenkt, denn ich bin endlich dran.
Bei mir gehts immer schnell, ich kenne die Angebotspreise nicht. Wahrscheinlich bezahle ich deshalb häufiger mal 50 Cent zuviel, aber dafür schone ich die Nerven meiner Mitmenschen, hinter mir kann man sich an jeder Kasse gefahrlos anstellen. Aber wenn auch nur ein Kunde noch vor mir dran ist, dann nimmt man besser eine andere Schlange.

Schreibmusik: Fischer-Z - Red Skies Over Paradise

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Dat matscht so schön
















In den nächsten sechs Wochen ist unser Firmenparkplatz wegen Sanierung geschlossen, als zugewiesene Ausweichmöglichkeit dient eine ehemalige Wiese, auf der vor einigen Wochen ein dreitägiges Open Air Konzert mit Nena und anderen Größen der Unterhaltungsindustrie buchstäblich ins Wasser bzw. dem knöcheltiefen Matsch zum Opfer fiel. Der Andrang soll sich jedenfalls in engen Grenzen gehalten haben, Schlagerfans sind wohl nur bedingt Open Air tauglich. 
Da ich in diesem Jahr schon reichlich Erfahrung mit morastigem Festivalgelände sammeln konnte bin ich gerüstet für das, was zwangsläufig kommen wird. Gespannt bin ich vor allem, wie viele unserer Vorzimmerdamen und Sekretärinnen sich für den Fall der Fälle mit Gummistiefeln gewappnet haben.

In alten Westernfilmen fand sich ja meistens noch ein Kavalier, der die Dame auf starken Armen über den Acker trug. Heutzutage sehe ich die Chancen dafür eher gering. 

Vielleicht sollte ich mir darüber aber ganz andere Gedanken machen. Denn da ich immer der letzte bin, der den Laden verlässt, werde ich garantiert auch niemanden mehr finden, der meine Karre anschiebt wenn ich mich da im Sumpf festgefahren habe. Dagegen sind dreckige Pumps wirklich das kleinere Übel.

Schreibmusik: Weezer - Hurley

Sonntag, 3. Oktober 2010

Free Kachelmann
















Jörg Kachelmann, der beliebte Schweizer Wettermoderator, wird unschuldig der Vergewaltigung beschuldigt!
Jawollja! Um das festzustellen braucht man keine Zeugen, keine Richter, keine Gutachter und keine Verhandlungen, das ist einfach so. Außerdem ist das Wetter seitdem viel schlechter geworden, unhaltbare Zustände, wer weiß, was wir jetzt wieder für einen Winter bekommen.

Im Laufe der Jahre ist so einiges an dämlichen Kettenmails in meinem Postfach gelandet, aber der Newsletter Nr.245 von "RAin" Sandra Blum (was wohl zaghaft auf eine Rechtsanwältin hindeuten soll) schafft es locker in die Top 10. Schade nur, dass ich die 244 vorherigen Ausgaben verpaßt habe, ich muss meinen Spamfilter dringend neu konfigurieren. Der "Freundeskreis Jörg Kachelmann" hat eine Unterstützungsaktion ins Leben gerufen, um Kachelmann wieder zurück ins Fernsehen zu holen. Dass die in der Mail verlinkte Seite auf einer Pornodomain gehostet wird dürfte Kachelmann so wenig helfen, wie der vor üblen Rechtschreibfehlern strotzende Text.
Es wird wohl kein Deutschen geben der es nicht mitbekommen hat, was dem bekannten Wetter-Moderartor, Jörg Kachelmann, derzeit widerfährt. Es ist eine der schlimmsten Anschuldigungen die man einem Mann gegenüber machen kann: Vergewaltigung! Die Ex-Geliebte beschuldigt ihn der Vergewaltigung, vermutlich aus gekränktem Stolz, weil JK nicht monogam leben wollte und auch noch andere Frauen hatte. Aus diesem Grund wird Jörg Kachelmann nun beschuldigt ein Vergewaltiger zu sein! Unglaublich! So sind Frauen nunmal. Nicht alle, zum Glück, aber im Falle von Jörg Kachelmann sind es leider einige Ex-Geliebte die sich nun an ihm rächen wollen, weil sie nicht die einzigste Frau in seinem Leben waren. Ist das Gerecht? Mit Sicherheit nicht!

Ist das dämlich? Mit Sicherheit ja! Für noch viel dämlicher halte ich allerdings die etwa 200 Nasen, die sich mit Name und Wohnort auf der Seite in die Unterstützerliste eingetragen haben. Trotzdem eigentlich eine recht beruhigende Zahl, denn da es garantiert weit mehr als nur 200 Vollpfosten im Internet gibt, scheint die Kettenmail nicht besonders erfolgreich gewesen zu sein. Dabei hat man wirklich an alles gedacht, nicht nur an Freunde und Bekannte, auch via Facebook, Twitter, Jappy, Chat, Forum und Blog soll man auf die Aktion aufmerksam machen. Hat nicht viel gebracht.
Vielleicht war auch nur die Aufforderung Markieren Sie ihre Geldscheine mit Kugelschreiber mit der Internetadresse so dermaßen bescheuert, dass bei vielen Empfängern noch ein Licht aufging.

Oder Jörg Kachelmann ist doch nicht so beliebt wie man dort denkt. Sehen mag ich ihn so langsam auch nicht mehr, deswegen gibts auch nur ein Foto von schönem Wetter.

Schreibmusik:  The Charlatans - Tellin' Stories

Samstag, 2. Oktober 2010

Auswärtssieg
















Nein, das ist kein Fußballblog und es soll auch keins werden, aber wenn kurzfristig ein Platz im magischen Auswärtsmobil frei wird, weil jemand arbeiten muss, dann spring ich da natürlich rein. Normalerweise bin ich ja derjenige, der Freitags nie kann.
Der Weg führte uns nach Altwarmbüchen, einem Ortsteil von Isernhagen am Rande von Hannover, mit einer Endstation der Hannoveraner Straßenbahn, die von dort die ganze Stadt durchquert und am Stadion endet. Eine ziemlich geniale Idee, so weit draußen den Park+Ride Platz zu nutzen, da man sich die Kurverei mit dem Auto durch Hannover erspart und sich entspannt eine halbe Stunde mit der Bahn durch die [Ironie]wunderschöne Stadt an der Leine[/Ironie] kutschieren lassen kann. An Endstationen gibt es auch immer einen Sitzplatz, und da die Karte gleichzeitig auch als Fahrkarte für den Nahverkehr gültig ist, muss man sich um nichts kümmern, nicht einmal umsteigen. Das wenigstens ist ziemlich perfekt gelöst.

Weniger schön ist das dämliche Kartenbezahlsystem in der Finanzdienstleisterarena, eine Unsitte, die ich schon vor Jahren in Köln bemängelt habe. Am Millerntor ist ein ähnliches System ja glücklicherweise kurz vor der Einführung abgelehnt worden. Auch als auswärtiger Fan muss man sich für Bier und Bratwurst erst einmal eine Karte kaufen, mit der man dann bezahlen kann. Unterm Strich wohl meistens ein zusätzlicher Gewinn für die Gastgeber, da man selten auf die exakte Summe des Kartenpreises kommen wird. Abgesehen davon waren schon die Schlangen an den Ausgabestellen der Wertkarten beachtlich. Wir haben dann kollektiv den Konsum verweigert, was mir allerdings ab der 6.Minute ziemlich schwer gefallen ist.

Zum Spiel, für Interessierte (die Mädels können den Rest überspringen):
Wir hätten den Sack nach 8 Minuten schon zumachen müssen. Man hatte sich noch nicht mal richtig warmgesungen, da stand es schon 1:0, endlich trifft Ebbers wieder. Zwei Minuten später hätte er nochmal treffen müssen, aber das Ding hat Fromlowitz gerade noch aus dem Winkel gefischt. Ein 2:0 hätte mich die nächsten 80 Minuten wesentlich entspannter genießen lassen, denn Hannover hat nichts wirklich zustande gebracht, die Abwehr, bei der mir besonders Zambrano gefiel, stand heute sehr sicher und ließ eigentlich nichts zu, den Hausherren fiel dagegen kein Mittel ein. Dafür gab es öfter mal Konterversuche auf unserer Seite, die aber meistens unglaublich blöde verdaddelt wurden. Das Mittelfeld glänzte auf beiden Seiten hauptsächlich mit Fehlpässen, manchmal hatte ich das Gefühl einer Karateshow beizuwohnen, so oft wurden die Bälle mit hohem Bein in irgendeine Richtung gedroschen, in der wohl ein Mitspieler vermutet wurde.
In der zweiten Halbzeit kam Hannover dann zu mehr Spielanteilen, die wirklich üblen Fehlpässe häuften sich und Stani hat reagiert, erst Asamoah und dann Naki und Takyi eingewechselt. In der Schlussphase hat Hannover zwar versucht etwas mehr Druck zu machen, aber mehr Gefahr ging eindeutig von unseren Kontern aus. In der 80. Minute fliegt ein Hannoveraner wegen einer Notbremse vom Platz, das hätte der zweite Treffer sein müssen, zwei Meter weiter wärs Elfmeter gewesen. Die Nachspielzeit war noch nervenaufreibend, aber insgesamt ein verdienter Sieg, der mit ein bisschen mehr Glück auch höher hätte ausfallen können. Ich war in den Tippspielen eindeutig zu pessimistisch.

Da es nach dem Spiel mit der Konsumverweigerung natürlich nicht mehr so weitergehen konnte, hab ich dann zwei Sixpacks an der nächsten Autobahntanke gekauft, für die ich im Getränkemarkt locker zwei Kisten der selben Marke bekommen hätte. Immerhin waren sie anständig kalt.
Danke für die Tour Jungs,
YNWA.

Schreibmusik: Mississippi Mudsharks - Workin' For Nickels & Dimes