Mittwoch, 1. September 2010

Erste Grüße vom Weihnachtsmann
















Meine liebe Kollegin G. plant seit Jahren die Weihnachtsfeiern unserer Abteilung und muss regelmäßig heftige Kritik dafür einstecken, meistens von mir. Bierzeltatmosphäre im Hofbräuhaus liegt mir einfach nicht, egal ob auf dem Dom oder in der hiesigen Dependance der Bayern. Es nervt ungemein, wenn man über Stunden gegen Stimmengewirr und Blasmusik anschreien muss, nur um mit seinen unmittelbaren Nachbarn noch Kontakt halten zu können. Abgesehen davon, Blasmusik!
Das Steakhaus auf der Reeperbahn mit anschließendem Kiezbummel war auch so ein aus der Not geborener Gedanke, dem ich nichts abgewinnen konnte. Zumal mir von vornherein klar war, dass der Bummel ins Wasser fällt. Betriebsausflug zwischen Touristen wäre jetzt auch nicht meine erste Wahl gewesen, aber wenige Wochen vor dem Fest muss man nehmen was übrig ist.
Dieses Jahr überrascht sie mich mit einer extrem frühen Planung, was die Auswahl sichtlich erleichtern sollte. Die haben wir dann auch gehabt, zwischen Snacks und Fingerfood auf der Bowlingbahn, oder anschließendem Besuch des nahe gelegenen Brasilianers, wahlweise eines spanischen Portugiesen.
Voller Stolz überreichte sie mir heute die Karten der Restaurants und des Bowlingcenters, wobei ich als erstes anmerken musste, dass nur ein paar Meter weiter mit dem Ni Hao einer der besten Hamburger Chinesen verfügbar gewesen wäre.
Manchmal bin ich unerträglich.

Immerhin erschien der portugiesische Spanier El Pulpo recht vielversprechend, viele leckere Tapas, Fische, Krustentiere und andere Spezialitäten, sowie die meist positiven Kritiken im Netz, sprachen eindeutig dafür. Rodizio ist langweilig und völlig überschätzt, scheint aber bei einigen Menschen das Zauberwort für exotische und leckere Küche zu sein, auf dem Zettel führte Brasilien mit 4:3, und der dritte Treffer für Portugal entstand auch nur durch meine überzeugende Mithilfe.
Ein unhaltbarer Zustand, dem sofort Abhilfe geschafft werden musste, es galt, bei den restlichen Wahlberechtigten telefonisch etwas Stimmung zu machen, indem ich auf die wirklich hervorragende Speisekarte des Spaniers verwies, gegen die der Spießschnibbler aus Brasilien mit seinen lächerlichen acht alternativen Gerichten kaum eine Chance haben würde. Dachte ich.

Am Ende stand es 8:5 für Brasilien. Demokratie ist manchmal echt Scheiße.
Meine liebe Kollegin G. aber hat dazugelernt und mir heute vor Feierabend den Ausdruck von sehr vielen, ziemlich vernichtenden, Kritiken über den Spießschnibbler gezeigt. Cleveres Mädchen.
Jetzt bin ich ja gespannt, ob sich das Wahlvolk durch mehr Informationen zum umdenken bewegen lässt, noch sehe ich die Chance eines Sieges für Portugal. Oder Spanien.

Da ich gerade kein passenderes Foto hatte gibt es eins vom letztjährigen Weihnachtsmarkt. Ist ja wohl bald wieder so weit.

3 Kommentare:

  1. Wir waren schon desöfteren im El Pulpo. Es ist immer ein Besuch wert. Die Tapas sind schon sehr gut. Nicht zu vergessen die Dorade im Papiermantel. *sabber*
    Gruß BB

    AntwortenLöschen
  2. Papiermantel? Das irritiert mich jetzt doch etwas. Salzkruste hätte ich verstanden, aber ich lass mich mal überraschen. Mich reizen ohnehin mehr die ganzen Tapas :D.

    AntwortenLöschen
  3. Soweit ich mich erinnern kann, war es Backpapier. Wir hatten 2 unterschiedliche Doraden. 1x in Salzteig und 1x im Papier. Papier deswegen, weil sie im Ofen gebraten wurde. Hat uns beiden auch besser geschmeckt als im Salzteig.
    Am 03.10. gibt es ein Tapas-Buffet für 14,50 Euro -> http://www.elpulpo.de/de/47262-Aktuelles
    Ansonsten ist montags immer Tapas-Abend. Aber da bist du ja am arbeiten.

    AntwortenLöschen